Sachkunde Lehrgang Immobilisation, Büchsenschuss und Tierschutzschlacht Verordnung vom 08. bis 11. April 2024

Sachkunde Lehrgang Immobilisation, Büchsenschuss und Tierschutzschlacht Verordnung

Bei diesem Lehrgang hatten wir eine sehr junge und unternehmungslustige Truppe beisammen. Bereits am Sonntagabend wurde nach dem gemeinsamen Besuch einer Pizzeria anschließend auf der Lehr und Versuchsanstalt zusammen noch das ein oder andere Getränk zu sich genommen. Die anwesenden Teilnehmer verstanden sich auf Anhieb und die gebildeten Kontakte werden mit Sicherheit den Lehrgang überdauern.

Alle drei Kurse (Fernapplikation, TierSchlV, Büchsenschuss) waren mit der maximalen Anzahl an Teilnehmern ausgebucht. Bei der Sachkunde TierSchlV hatten wir so viele Teilnehmer, welche wir bereits bei den vergangenen Lehrgängen nicht unter bekommen haben, dass wir den Kurs TierSchlV zweimal abgehalten haben. Somit hatten wir am Ende sogar zwei Kurse TierSchlV voll belegt. Diesen Lehrgang hatten wir neben Tierärzten und Biologen auch Mitglieder des Deutscher Bisonzuchtverband e.V. und vom Verband für landwirtschaftliche nutztierartige Haltung von Wild e. V. in Baden-Württemberg mit dabei. Wenn es die Kapazitäten zulassen unterstützen wir selbst verständlich andere Verbände bei der Ausbildung ihrer Mitglieder.

Unsere Mitglieder haben hauptsätzlich den Gesamtkurs gebucht und diejenige welche in besitz des Jagdscheins sind die Kombination Fernapplikation + TierSchlV. Bedingt durch den Überhang der vergangenen Kurse hatten wir erheblich viele Buchungen für TierSchlV einzeln. Unser Lehrgang belegte alle Zimmer, welche zur Übernachtung auf der Neumühle zu haben sind, so dass einige Teilnehmer im Hotel untergebracht werden mussten. Erfreulicherweise hatten sich fast alle Mitglieder sich für die Anreise am Sonntag entschieden, so dass man sich ganz entspannt am Sonntagabend kennen lernen konnte.

Die Teilnehmer mit Übernachtung starteten um 7:30 Uhr mit dem Frühstück. Um 8 Uhr begrüßte Dr. Koch, Leiter der Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung Hofgut Neumühle, die Teilnehmer zum Lehrgang und wünschte ihnen viel Erfolg und einen angenehmen Aufenthalt auf dem Hofgut. Danach startete Herr Klein auch sogleich mit dem Unterricht der speziellen Waffensachkunde für das Betäubungsgewehr. Diesen Unterricht benötigen auch Jagdscheininhaber, da Fernapplikationswaffen nicht Bestandteil der Jagdprüfung sind. Nach einem sehr guten Mittagessen stand die Handhabung der Fernapplikationswaffe und das Befüllen von Spritzen-Pfeilen auf dem Lehrplan. Dieser Unterricht wurde von der Firma TeleDart abgehalten, bei denen wir uns hiermit herzlich bedanken möchten. Nach einer Pause mit Kaffee und Kuchen ging es dann auch schon zum Schießen auf Attrappen mit dem Blasrohr, der Betäubungspistole und dem Betäubungsgewehr. Die Geräte dazu wurden alle von der Firma TeleDart gestellt, auch dafür meinen Dank. Hier konnten die Teilnehmer alle möglichen Geräte zur Fernapplikation kennen lernen und unter Fachlicher Anleitung ausprobieren. Die Biologin Frau Handen führte die Teilnehmer sehr verständnisvoll und erfolgreich an die nicht ganz einfache Bedienung vom Blasrohr, dafür meinen herzlichen Dank. Alle Teilnehmer waren von der Präzision der Geräte überrascht und der ein oder andere konnte sich dadurch für ein entsprechendes Gerät entscheiden. Nach dem Abendessen fanden viele weiter Gespräche rund um die Wildhaltung und den Einsatz der Fernapplikation in der reichhaltig ausgestatteten Bar statt.

Am Dienstag stand Veterinärwesen mit den physiologische und Pharmakologische Grundlagen, das Tierschutzgesetz und das Arzneimittelrecht auf dem Lehrplan. Nach der schriftlichen Prüfung begrüßte Dr. Landfried, ehemaliger Leiter der Anstalt, die Teilnehmer und es stand die Besichtigung seines Geheges mit Neumühle Riswicker Damwild samt Fanganlage mit eingebauter Waage zum regelmäßigen Auswiegen der Tiere auf der Agenda. Dr. Landfried teilte viele seiner Erfahrungen mit den Teilnehmern und ging geduldig auf Fragen ein. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in der Wildhaltung ist er stets eine enorme Bereicherung dieses Lehrgangs. Gegen 18 Uhr wurden dann die Zeugnisse für die Fernapplikation verteilt, anschließend ging es zum Abendessen.

Am Mittwoch stand die Schulung nach Art. 7 Abs. 2 i.V. m. Anhang I und IV der Verordnung (EG) Nr. 1099/2009, nach § 4 des Tierschutzgesetzes und§ 4 Abs. 4 der Tierschutz-Schlachtverordnung auf dem Plan. Diese wurde von der Amtstierärztin Frau Hartz abgehalten, welche sich mit schriftlicher und mündlicher Prüfung bis nach dem Mittagessen zog. Bei diesem Kurs ist eine mündliche Prüfung gesetzlich vorgeschrieben und findet vor einem Amtstierarzt und dem Prüfungsausschuss statt. Anschließend stand die Schulung der SVLFG Berufsgenossenschaft statt, bei der Herr Rodens besonders auf die Sicherheit bei Hochsitzen eingeht. Danach erhielten die Teilnehmer, welche bestanden hatten, ihre Zeugnisse für TierSchlV. Sogleich ging es mit dem Kurs Sachkunde Büchsenschuss und Patronenmunition weiter. Mit Waffentechnik, Munitionslehre, Handhabung von Waffen und alternative Tötungsmethoden, sprich das Bolzenschussgerät, stand noch die Sicherheit im Umgang mit Waffen auf dem Lehrplan. Anschließend feierten die Teilnehmer mit gebuchter Übernachtung noch zwei Geburtstage und zusätzlich wurde die jüngste Teilnehmerin alle Zeiten in dieser Nacht 18 Jahre alt. Hierzu meinen größten Respekt in so jungen Jahren einen solchen Lehrgang zu beschreiten und mit so einem guten Ergebnis alle drei Kurse zu bestehen.

Der Donnerstag wurde dann wieder abwechslungsreicher, da hier auch wieder Praxis ansteht. Nach der Schulung Waffensachkunde gem. § 7 WaffG fand die Prüfung statt. Nach dem Mittagessen wurde zum Schießstand gefahren und jedem Teilnehmer wurde der Umgang mit Faustfeuerwaffe, Großkaliber Gewehr und 6,5mm Gewehr vertraut gemacht. Positiv zeigten sich diejenigen Teilnehmer, welche sich im Vorfeld auf einem Schießstand mit der Waffentechnik vertraut gemacht hatten. Diesen fiel die praktische Prüfung mit dem Gewehr wesentlich einfacher. Am späten Nachmittag wurden dann die Zeugnisse für den Büchsenschuss ausgegeben. Parallel fand auf dem Schießstand ein weiterer Kurs TierSchlV statt. Die Leiterin des Veterinäramt Kaiserslautern, Frau Dr. vet. Schiwek hielt diesen Sachkundekurs ab und steuerte etliche Fotos bei, um ein verantwortungsvolles Schlachten zu verdeutlichen. Auch hier folgte wie gesetzlich vorgeschrieben eine schriftliche und eine Mündliche Prüfung. Die Wartezeit zwischen den mündlichen Prüfungen wurde den Teilnehmern durch liebevoll angerichtete Schnittchen, Kaffee und Teilchen versüßt. Anschießen erhielten die Teilnehmer ihre Zeugnisse.

Ich bedanke mich hiermit bei allen Teilnehmern und bin hoch erfreut, dass sich alle so gut auf den Lehrgang vorbereitet hatten. Für die kommenden Lehrgänge werde ich noch deutlicher darauf hinweisen, sich im Vorfeld des Kurses Büchsenschuss auf einem Schießstand die Grundlagen erklären zu lassen. Allen Referenten sei für Ihren Einsatz gedankt, der Unterrichtsstoff wurde sehr gut vermittelt und den Teilnehmern konnten auch viele spezifische Fragen beantwortet werden.

Ingo Borsch
Referent für Ausbildung

Der nächste Kurs findet vom 07. bis 10. Oktober 2024 statt.

 

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