Bison (Bos bison)

Bisonhaltung in landwirtschaftlichen Gehege

Bison in landwirtschaftlichen Gehege

Steckbrief

  • Körperlänge: Weibchen: 200 - 260 cm, Männchen: 300 - 350 cm
  • Gewicht-Weibchen: 300 - 500 kg
  • Gewicht-Männchen: 400 - 1.000 kg
  • Lebenserwartung: 20 - 27 Jahre
  • Verbreitung: Reservate Nordamerikas, Polen, Estland, Lettland, Litauen, Weißrussland
  • Lebensraum: Wald, Grasland
  • Artbestand: Wisent stark gefährdet, Bison gering gefährdetnicht gefährdet (Europa), gefährdet (weltweit)

Systematik

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Paarhufer
  • Familie: Hornträger
  • Gattung: Bisons
  • Art: Amerikanischer Bison (Bison bison) Wisent (Bison bonasus)


Aussehen des Bisons

Die gewaltigsten Landsäugetiere in Europa und Nordamerika sind ganz leicht an ihrem Schulterbuckel zu erkennen. Ihr zotteliges schwarzes bis braunes Fell kann mitunter bis zu 50 Zentimeter lang werden. Am Kopf tragen sie einen "Bart" und eine Mähne, und beide Geschlechter haben recht kurze gebogene Hörner. Ihr ganzer vorderer Körperteil wirkt überdimensional.

Fortpflanzung und Entwicklung

Die Brunftzeit der Bisons geht von Mai bis Juni. Dann vereinigen sich einzelne Bullen- und Kuhherden zu einer großen Gruppe von mehreren hundert Tieren. In dieser Zeit kommt es auch zu heftigen Rangordnungskämpfen. Nach einer "Kurzehe" von einigen Stunden oder Tagen kommt es zwischen Kühen und Bullen zur Paarung; danach löst sich die Großherde langsam wieder auf. Zirka neun Monate später bringt das Weibchen ein Junges zur Welt. Das Wisent-Kälbchen wird etwa ein halbes, das Kalb des amerikanischen Bisons ein ganzes Jahr gesäugt. Mit rund zwei Jahren sind die Jungtiere geschlechtsreif; die Männchen paaren sich aber meist erst fünf oder sechs Jahre später, da sie dann ausgewachsen und in den Kämpfen um die Weibchen erfolgreich sind.  

Lebensweise und Verhalten

Eine klassische Aktivitätszeit haben die massigen Huftiere nicht. Neben Fressen und Umherwandern steht ein weiterer Punkt ganz weit oben auf der Tagesordnung: Die Körperpflege. Dazu Wälzen sie sich in den staubigen Böden der Prärie oder scheuern ihren Körper an Baumstämmen, Ästen und allem, was sich sonst noch anbietet. Bullen tun das vermutlich auch, um in der Brunftzeit oder wenn sie in Kampfstimmung sind Erregung abzubauen.

Die riesigen Vierbeiner sind nicht gerade ungefährlich, und wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen, können sie blitzschnell angreifen. Auch bei den Rangkämpfen untereinander, in denen sie ihre stumpfen Hörner benutzen, kann durchaus auch ein Tier umkommen. Eine weitere besondere Eigenschaft von ihnen ist eine auffällige Neugier. Fremde Gegenstände untersuchen sie immer mit aller Gründlichkeit.

Sinnesleistungen

Beide Formen der Bisons haben eine sehr empfindliche Nase, mit der sie Gerüche auch noch in ein bis zwei Kilometern Entfernung wahrnehmen können. Der Biologe Garretson will vor mehr als 70 Jahren sogar beobachtet haben, dass sie "Wasser" riechen, und zwar auch wenn es sieben oder acht Kilometer weit weg ist. Das macht zwar Sinn, schließlich sind die Tiere sehr darauf angewiesen, jeden Tag welches aufzuspüren, aber ob die Streckenangabe tatsächlich zutrifft, ist eher fraglich.

Kommunikation

Während der Brunftzeit stoßen die Bullen oft ein grollendes Brüllen aus. Ist eine Herde von Männchen in Kampfstimmung, stimmen mehr und mehr Tiere mit ein, bis sich die Verständigung zu einem ohrenbetäubenden Brüllkonzert steigert, das dann kilometerweit zu hören ist.  In diesen Wochen sind auch schnaubende Laute und ein "niesendes" Geräusch von ihnen zu hören, besonders wenn sie erregt sind. Außerhalb der Paarungszeit geben die mächtigen Rinder meist nur dumpfes Grunzen von sich und sind eher schweigsame Zeitgenossen.

Ernährung

Die Bisons sind Wiederkäuer. Im Sommer fressen sie Gras und Kräuter; die Waldbisons im nördlichen Kanada genehmigen sich auch hin und wieder Triebe, Blätter und Rinden. In der kalten Jahreszeit müssen sie mit Moosen, Flechten und trockenem Gras vorlieb nehmen. Vor allem letzteres ist im Verbreitungsgebiet der Tiere oft von einer dicken Schneeschicht bedeckt, die die Tiere dann erst mit den Hufen wegscharren, um das Gras fressen zu können. Jeden Tag suchen sie mindestens einmal eine Wasserstelle auf, weil sie nicht lange ohne Wasser auskommen.

 

Zucht

Bei Interesse an einer Bison Zucht wenden Sie sich bitte an:

  • „Deutschen Bisonzuchtverband e.V.“ Herrn Schröder, in der Meinser Straße 22, 31867 Hülsede,
    Tel 0541-52187, www.bison-zuchtverband.de
  • Herrn Dr. Ing. Matthias Berg, in Abtsteinacher Str. 1, 69488 Birkenau-Löhrbach, Tel. 06201-845976

Wenn Sie Kontakte zu Bison Züchtern suchen, so kann unser Verband Ihnen auch weiterhelfen Herr Matthias M. Eul, 1.Vorsitzender, Tel. 0172-9325263